Förderung für Crowdfunding

Seit mehr als vier Jahren unterstützt das Programm „Munich Crowd“ Start-ups und innovative Projekte bei Ihren Crowdfunding-Kampagnen.

Drei Crowdfunding-Berater*innen auf der Bühne

Vertrauen ist alles, Kontrolle unmöglich

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser, heißt es. Für eine Crowdfunding-Kampagne gilt eher das Gegenteil: Vertrauen ist alles, Kontrolle unmöglich. So jedenfalls klingt es, wenn Crowdfunding-Star Jona Christians, CEO und Mitgründer von SONO MOTORS, von der Rekordkampagne erzählt, mit der SONO 2019 in 50 Tagen 50 Millionen Euro einwarben. Er erinnert sich:

„Wir haben auf den Knopf gedrückt – und hatten keine Ahnung, was passieren würde!“

Jona Christians, CEO und Mitgründer von SONO MOTORS

Vier Jahre Crowdfunding-Förderprogramm

Im Vergleich dazu hatten Start-ups und Projekte, die sich zum vierten Geburtstag des Münchner Förderprogramms präsentierten, eher überschaubare Ziele. Deshalb haben die meisten von der Kampagnen-Förderung, die die Stadt München 2018 als erste deutsche Kommune auflegte, klar profitiert.

Das Förderprogramm unterstützt und vernetzt zweigleisig – die Gründer*innen und die Münchner Kultur- und Kreativwirtschaft. Für kreative Dienstleistungen (wie Videos, Fotos oder Text), die zur Vorbereitung einer Kampagne benötigt werden, ist ein Zuschuss von 50 Prozent bis maximal 3.000 Euro möglich – während der Pandemie stieg der Fördersatz sogar zeitweise sogar auf 90 Prozent. Diese Bausteine einer Kampagne werden dann, das ist Bedingung, bei Münchner Kreativen beauftragt. 

Dank effizienter Zusammenarbeit von Start-up-Szene, Kreativwirtschaft und Verwaltung konnte die Wirtschaftsförderung München von 2018 bis 2021 knapp 400.000 Euro Fördergelder ausschütten.

Zwei Beraterinnen von #kreativmuenchen

Mehr als 150 Projekte haben in drei Jahren die Förderung genutzt, um ihre Idee mit Hilfe von kreativen Dienstleister*innen aufzupeppen. Knapp zwei Millionen Euro haben sie damit von der Crowd eingesammelt. 

 

Vom Hirngespinst zum Verkaufshit


Mit viel Engagement, und etwas finanziellem Rückenwind, wurden aus Konzepten reale Geschäftsmodelle. Es gibt neue Produkte, einige davon schmecken köstlich: Etwa die Dattelpralinen von Djoon, die nachhaltigen und fairen Kinder-Snacks von palimdu, Käse aus der Münchner Käsemanufaktur oder der Tee mit dem besonderen Koffein-Kick von Uptea. Aber auch Projekte mit einem Gemeinwohl-Aspekt und einer scheinbar utopischen Idee, wie das ComKit von Günes Seyfarth, haben Gestalt angenommen.  

Günes, deren Energie auch Fußballstadien mobilisieren könnte, hat ihre Idee umgesetzt, eine Kantine mit geretteten Lebensmitteln zu betreiben. Sie betont:
 

„Etwas Gutes darf einfach auch ein Lebensunterhalt sein. Hier beim Community Kitchen ist es genau so: Wir haben über 20 Mitarbeiter mittlerweile. Wir haben über 50 Ehrenamtliche. Und allein letzte Woche haben wir 40 Tonnen Lebensmittel gerettet!“

Günes Seyfarth, Initiatorin des ComKit

Lebendige Munich Crowd

München bietet das erfolgreiche Förderprogramm plus die Vernetzungsangebote über die Partnerplattform crowdfundinginmuenchen („Munich Crowd“) weiter an – mit dem Ziel, noch viele spannende und überzeugende Projekte made in Munich zu unterstützen. 

 

„Uns ist wichtig, dass ein unternehmerischer Aspekt dabei ist. So haben wir als Wirtschaftsförderung die Mittel vom Stadtrat bekommen.“

Kurt Kapp, Leiter der Wirtschaftsförderung München

 

Das heißt nicht, dass die Kultur- und Kreativwirtschaft nicht berücksichtigt würde - im Gegenteil. Erst nach einer Beratung beim Kompetenzteam Kultur- und Kreativwirtschaft haben einige erst den Mut gefasst, Förderantrag plus Kampagne durchzuziehen.

So etwa das beeindruckende Münchner Jazz-Duo Elwood&Reßle, das sich mit virtuosen und ausdrucksstarken Songs und Improvisationen präsentierte.

Der Schritt, eigene Kompositionen im Studio einzuspielen, gilt als Klassiker für Crowdfunding.

Auch die anderen beiden Künstler beim Geburtstagsfestival – Christin Henkel mit leichtfüßigen, bissigen Chansons und die Band SiEA mit einem wilden Stil-Mix zum Abfeiern – haben ihre ersten Alben mit Hilfe von Crowdfunding und der dazugehörigen Förderung erfolgreich finanziert.

 

Wertvolles Feedback und Nebeneffekte

Zurück zum Nervenkitzel. Nicht alle schaffen es, die geplante Summe einer Kampagne einzuwerben. Auch wenn die Werbung stimmt, spielen viele weitere Faktoren mit.

So berichten Uli Press von UpLock und Annette Barth von Ajuma, deren Crowdfunding nicht klappte, dass sie trotzdem wertvolles Feedback von der Crowd bekamen. Beide zeigen stolz ihre Produkte, die auf anderem Weg eine Finanzierung fanden. 

Denn die Kampagne kann auch der Kick-Start zum nächsten Level sein - wie bei Ajuma. Die „Höhle der Löwen“ wurde auf ihre innovativen UV-Sensoren aufmerksam. Sie waren zu Gast in der Show. Und kurz darauf kam ein Angebot von einem internationalen Hersteller.

Prozent Zuschuss für Funding-Kampagnen

Euro Fördergelder von 2018 bis 2021 ausgeschüttet

geförderte Projekte in drei Jahren

Kontakte