Studie zur Umweltwirtschaft in München

Die neue Studie im Auftrag des Referats für Arbeit und Wirtschaft zeigt die Umweltwirtschaft und Clean Tech in München als bedeutende, dynamische Zukunftsbranche

Positive Entwicklung

Im Auftrag des Referats für Arbeit und Wirtschaft hat die Wirtschaftsforschung Prognos erneut einen umfassenden Überblick über die Querschnittsbranche Umweltwirtschaft in der Region München erstellt. Nach einer ersten Betrachtung vor fünf Jahren zeigt der Bericht die Zukunftsbranche erneut als bedeutend für den Wirtschaftsstandort und als sehr dynamisch.

Im Jahr 2022 waren rund 120.000 Personen in der Umweltwirtschaft in der Region München beschäftigt; rund 52 Prozent davon in der Stadt München und 48 Prozent im Umland. Insgesamt sind 5,9 Prozent aller Erwerbstätigen in der Region München in der Umweltwirtschaft tätig.

Kurt Kapp, Stellvertreter des Referenten für Arbeit und Wirtschaft und Leiter der Wirtschaftsförderung:
„Die Ergebnisse der Studie zeigen die Kraft Münchens als Wirtschaftsstandort für nachhaltige Innovationen.
Es freut mich besonders, dass die Umweltwirtschaft mit rund 120.000 Erwerbstätigen und einer Bruttowertschöpfung von fast 11 Milliarden Euro eine der Leitbranchen in der Region München darstellt“
.

Direkt zur Studie: Umweltwirtschaft in der Region München – Strukturmerkmale, Innovations- und Gründungsgeschehen (2023)

V.l.n.r.: Bilal Tariq, Co-Founder Angsa Robotics, Kurt Kapp, Stadtdirektor im Referat für Arbeit und Wirtschaft, Vea Wechner und Philipp Hutzenthaler, beide prognos AG, Hubert Malburg, Co-Founder SYPOX und Dr. Ursula Triebswetter, Referat für Arbeit und Wirtschaft.

Wachstumsbereiche

Mit einem durchschnittlichen Wachstum der Erwerbstätigen um 3,8 Prozent pro Jahr seit 2010 weist die Umweltwirtschaft eine fast doppelt so starke Dynamik wie die Gesamtwirtschaft auf. Das liegt vor allem an der besonders positiven Entwicklung der Umweltwirtschaft seit 2019, während in dem Zeitraum die Gesamtwirtschaft fast stagnierte.

Die Bruttowertschöpfung der Branche erreicht im Jahr 2022 insgesamt 10,75 Mrd. Euro und damit einen Anteil von fast sieben Prozent der gesamten Wertschöpfung in der Planungsregion München. Damit hat die Umweltwirtschaft in Bezug auf die Beschäftigung einen ähnlich hohen ökonomischen Stellenwert wie Münchens andere Schlüsselbranchen, etwa der Fahrzeugbau oder das Finanz- und Versicherungswesen.

Ein signifikantes Wachstum bei der Zahl der Erwerbstätigen zeigt sich vor allem in den Bereichen Energieeffizienz und Energieeinsparung, bei umweltfreundlicher Energiewandlung, -transport und -speicherung sowie bei der umweltfreundlichen Mobilität.

Beispiel Regenerative Energie: Geothermieanlage der SWM in Sauerlach

Clean Tech - Gründungen und Innovation

Die Umweltwirtschaft in München ist ein zentraler Innovationstreiber. Die Region München hat hier sowohl bayern- als auch bundesweit eine herausragende Stellung.

Eine herausgehobene Rolle im Innovationsumfeld von nachhaltigen Startups spielt das Munich Urban Colab, eine gemeinsame Initiative von UnternehmerTUM und Stadt München. Die Studie macht deutlich, dass das Colab eine sehr förderliche Rolle für nachhaltige Innovation spielt.

Die Innovationsschwerpunkte der Umweltwirtschaft in München liegen vor allem im Bereich der umweltfreundlichen Energieerzeugung und -speicherung (36 Prozent der Patentanmeldungen), der Energieeffizienz (30 Prozent der Patentanmeldungen) sowie der umweltfreundlichen Mobilität (21 Prozent der Patentanmeldungen).

Mit insgesamt etwa 10.000 Umweltwirtschaftspatenten stellen Unternehmen aus der Region München fast zwei Drittel der Umweltwirtschaftspatente in Bayern und mehr als 20 Prozent der deutschen Patentanmeldungen der Branche.

EU-Projekt URGE in Neufreimann: Kreislaufwirtschaft im Bausektor